Bücher, Dänemark, Emulation

Dänemark hat es mir irgendwie angetan. Ich war da früher nie. Zum ersten Mal 2019. Vor einer Pandemie. Zum Heiraten. Auf einer Insel: ÆRØ. Schön dort. Teuer, aber schön. Seitdem sind wir nun schon zweimal dorthin zurück. Auf den Spuren von Wikingern, der Kosmopoliten aus Kopenhagen und den Geschichten eines Hans Christian Andersen.
Die Schwiegermama aus Taiwan ist da. Wir verbrachten erst Ostern in der Lausitz. Dann man nächsten Tag ging es in den hohen Norden Deutschlands und ich weiß nicht genau wie ich gefahren bin, aber irgendwann nach Hamburg ging es viel auf Landstraßen entlang. Ich mag ja Autobahnen gar nicht. Es langweilt mich. Menschen fahren aggressiv und man sieht nichts. Alles schaut gleich aus. In der Nähe von Flensburg gab es den ersten Zwischenstopp in einer Ferienwohnung. Schön dort und Bier im Kühlschrank. Abends gab es tolles Essen bei einem Griechen. Shoutout: die waren mega freundlich und wir bekamen noch unangemeldet einen Platz. Am nächsten Tag fuhren wir über Flensburg nach Odense. Dem Geburtsort des Märchenonkels Hans Christian Andersen. Beim letzten Dänemark-Trip hatten wir dort nur einen kurzen Zwischenstopp in einem Hostel neben dem Bunkermuseum (für welches wir keine Zeit hatten und in der Früh zum Legoland aufbrachen). Mitten rein in die Stadt, dieses Mal. Direkt am Bahnhof. Eine wunderschöne Stadt. Die auf Englisch und Chinesisch beschildert ist. Perfekt für uns. Es gab Sushi - jeden Tag, glaube ich.
Wir besuchten das Geburtshaus von Hans Christian Andersen und ließen uns im Museum verzaubern. Wusstet ihr, dass H.C. Andersen ziemlich offen (sofern man das damals so sein konnte) bisexuell war? Zum Glück wurde im Museum auch sein unorthodoxes Aussehen angesprochen. Ein Neckbeard. Groß und komische Features. Aber auch ein Träumer, ein Geschichtenerzähler par excellence. Während die Gebrüder Grimm Märchen kuratierten, schrieb H.C. Andersen diese. Abends gab es noch Streetfood. Dann einen kurzen Trip zu Odins Odense - einer kleinen Wikingerstätte. Nicht ganz so spannend und umfangreich, wie das Wikingerdorf im Vorjahr. Beim Streetfood Markt spielte unsere Tochter auch auf dem Spielplatz in der Halle. Überhaupt ist Dänemark sehr kinderfreundlich. Ein dicker, glatzköpfiger Mann mit Bart hört mich mit meiner Tochter Deutsch reden und macht den "römischen Gruß" - ich habe daraufhin das "Gespräch" eingestellt und nur mit dem Kopf geschüttelt. War komisch.
Auf dem Rückweg waren wir noch in Nordorg. Da hat mich das Navi erstmal auf den direkten Weg dorthin geschickt und da gab es nur eine Fähre. Das führte zu einem 3 Stunden Umweg bei tollem Wetter. War cool. In Nordborgb gibt es ein Schloss und darin befinden sich Wissenschaftler, die wie bei Hogwarts halt dort wissenschaftliche Experimente ausprobieren und dort nächtigen. Halt nur mit Wissenschaft statt Magie. Schön. Auf dem Rückweg haben wir alle Wetterlagen nach Leipzig mitgenommen. Krass! Dänemark wir kommen wieder.
Bücher. Ich hatte viel Zeit zum Lesen. Zeitiger Abends ins Bett und Lesen in der App. Im Auto Dungeon Crawler Carl und dann immer mal wieder ein echtes Buch aus dem Rucksack. Schaut einfach hier und folgt mir auf Goodreads oder so.
Dann wieder eine Geschichte von meinem Stammbücherschrank im Lene-Voigt-Park. Der hat dieses Jahr zum ersten Mai einmal nicht gebrannt. Da freue ich mich. Aber: ich bin dem Altpapier-Büchermann, den ich nicht leiden kann, wieder begegnet. Der nimmt jeden Morgen: ALLE Bücher raus und bringt die zum Altpapier. Ich kann den nicht leiden. Die Leute, die immer am Tauscho (so heißt der Schrank) abhängen auch nicht. Der ist unfreundlich und komisch. Viele von denen haben schon versucht, ihn zur Rede zu stellen. Ohne Erfolg. Jetzt zeigen sie ihm immer den Mittelfinger. Finde ich cool. Was willst du auch sonst machen. Nun bin ich auf dem Weg zu dem Schrank, eigentlich ist es ein ausrangierter Getränkekühlschrank neben dem Tauscho. Und steige schon vom Fahrrad und gehe die letzten Schritte. Aus meinem Augenwinkel sehe ich Alpapier-Büchermann-Arsch. Mit einem oldschool Rollkoffer. Und er sieht mich, die Hand an der Tür zum Getränkekühlschrank und er fängt an zu rennen. Um mich beim Öffnen des Schrankes zu schlagen. Um zuerst die Bücher herauszunehmen und in seinen Rollkoffer zu stopfen, um die dann für einstellige Centbeträge zu Geld zu machen. Aber ich blocke. Ich spanne meine Oberarme an und halte die Tür und ihn und seine Griffel weg. Es gab allerdings weder für mich noch für ihn etwas zu holen. So ein Arsch!
Emulation. Ich spiele ja auch gerne. Am liebsten Super Nintendo Spiele. Ich meine bis heute, dass das der Peak der Spieleentwicklung war. Der Peak von Nintendo sowieso. Unglaublich kleine Spiel mit zeitloser Grafik, auf einer Konsole, für die lange entwickelt wurde und die mit Sound und Grafik einfach unvergleichlich ist. Ein paar Spiele habe ich noch und diese auch digitalisiert auf Emulatoren, heißt Programme, die ein Super Nintendo nachmachen. Auf einmal kannst du die Spiele noch schöner machen und auch speichern, falls das initial nicht so war. Und zack bin ich wieder klein und habe diese Spiele vor mir und freue mich, wie gut diese funktionieren, wie schön die sind, wie kompakt und rund. Gerade ist es Soul Blazer, das mich komplett abholt. Die beiden nachfolgenden Spiele (Illusion of Time/Illusion of Gaia und Terranigma) sind das absolut beste, was das Super Nintendo zu bieten hat und ich habe beide mehrfach durchgespielt. Ich wäre ein glücklicher Mensch (Achtung: Hot Take) Rollenspiele im 16-Bit Look auf Basis der SNES-RPGs herauskommen. Übrigens inspiriert mich das auch sehr zwecks Fantasy-Buchideen, aber dazu irgendwann mal mehr.
Comedy war auch und da kommt auch noch viel Tolles. Und dann gibt es da noch Heaven Shall Burn. Die wahrscheinlich stabilste deutsche Band. Die kommen mit einem neuen Album und klingen wie früher. Wie zu Antigone Zeiten. Ganz tolle Menschen. Ganz tolle Texte, Geschrei und Gitarrenmelodien. Habt eine schöne Woche, lest, kommentiert und folgt mir: