Was los im Dschungel da draußen?

Was los im Dschungel da draußen?

Ist euch mal aufgefallen, dass der Dschungel als Wort irgendwie komisch aussieht? Jungle sieht besser aus. Aber da ist richtig was los im Dschungel. Man sieht es aber nicht immer gleich. Manchmal muss man heranzoomen und die kleinen Bewohner entdecken und dann finden wir Mikrokosmen im Detail. Hier war nicht viel los und das hat Gründe.

Ab Morgen bin ich wieder im freien Markt und auf der Suche nach einer Festanstellung. Das ist traurig, weil ich meinen Arbeitgeber echt mochte, aber auch spannend, weil Veränderung auch immer spannend ist (für mich zumindest). Am vergangenen Wochenende war ich in Erfurt mit der kleinen Familie. Da ist auch das Titelbild entstanden. Die Nummer 1 Sehenswürdigkeit in Thüringen: der egapark. Dort gibt es einen Dschungel. Schmetterlinge, die sich auf mein Hosenbein setzen und einen, der auch ein gutes Fotomotiv abgab, der ganz nah und auf Augenhöhe von Erwachsenen auf einem Blatt saß. Der schien komplett zahm oder hatte halt Fotomodellambitionen, aber die Realität war, der war tot. Manchmal merken Leute nicht, dass sie tote Pferde reiten: so wie die CDU/CSU oder, die merken das und schauspielern den Leuten was vor und wir wundern uns, wie "Wirtschaftskompetenz" wirklich alles kann, also auch auf toten Pferden reiten, auch wenn das wie die "Wirtschaftskompetenz" vielleicht auch nur so ausschaut. Alter!

Ich komme aber auch wieder unter. Es laufen schon Gespräche. Tatsächlich habe ich auch damit kokettiert, als Künstler in Vollzeit tätig zu werden. Dieser Zeitpunkt ist noch nicht gekommen. Es hilft mir auf mehreren Beinen zu stehen und gerade auf Kommando und für Geld witzig zu sein fällt mir leichter, wenn es mit einer Lockerheit und aus einer stabilen Situation kommt. Apropos. Ihr habt euch gewundert, wir nicht, weil wir wissen ja, was wir tun, getan haben und tun werden, aber was ist mit Achtung! Streuner von hinten?

Ja, vorbei. Es war schön. Immer. Wirklich. Aber auch ein teures Hobby, wenn wir die Zeit, Planung und Ausführung einrechnen. Das wollen wir aber nicht. Es gibt 42 Episoden, um uns beim Quatschen und mit tollen Gästen beim Lachen und Blödeln zuzuhören. Ich meine, gerade diese Folge ist ein absolutes Highlight, auch wenn geschossen wird, aber das wurde schon vor einer Weile aufgenommen, also auch vor Charlie Kirks Ableben.

Nochmal, ich freue mich wieder große Veränderungen vorzunehmen und zu durchleben. Deshalb schreibe und arbeite ich an Comedy und Büchern (ja!). Auf den Bühnen werde ich aber, bis ich wieder eine Anstellung habe, eher selten zu sehen sein, weil ich meine Zeit für das Schreiben nutze. Comedy hat sich auch in Leipzig verändert. Ich habe mittlerweile 20 Minuten absolutes Kracherprogramm und vielleicht 'ne Stunde mit Sachen, die poliert werden müssen (und das muss ich für mich machen, weil ich bei Open-Mics wieder und lieber nur wild probiere und mehr Inhalte schaffe). Schaut, die Wahrheit ist auch, dass ich persönlich gar nicht so im Comedy Stand-up Game drin bin, vielleicht auch nicht sein will. Ich schaue da gar nicht so viel an, wenn dann hier aus der lokalen Szene, da sind meine echten Helden und Heldinnen, vereinzelt auch ein paar Programme, aber Stand-up ist nichts wonach mich als Konsument lechzt. Ich mach’ meinen eigenen Stiefel und Comedy ist ein Teil davon. Meiner Andersartigkeit bin ich mir bewusst und da muss ich halt Dinge auch anders tun. Ich 2.5 Jahre neben Arbeit und Familie meine vielleicht 200 Auftritte abgerockt. Die Erfahrung ist da und ich schleife auch weiter dran, aber komplett in meinem Tempo und losgelöst von Druck, den ich mir mit Sicherheit am meisten selbst gemacht habe. Isso!

Für eine ganz lange Zeit habe ich viel zu wenig abgewogen und einfach alles gemacht und das auch alles gleich gewertet. Auch war ich oft unfair zu mir selbst und habe mich mit eigenen selbstgesteckten Aufgaben abgestraft. Das ist nicht gesund. Meine kleine Family ist Priorität Nummer 1. Dafür mache ich ganz viel Bums, vor allem angestellt sein. Ohne Kind und Frau wäre ich bereits brotloser Künstler und würde wahrscheinlich gerade durch Deutschland touren. Das muss und wird aber anders laufen. Meine Base ist hier in Leipzig und viel herumreisen macht mir im Moment keinen Spaß, ab und zu schon, dann aber gerne gut bezahlt oder am liebsten mit meinen Liebsten und da wäre es noch ein ganz großer Schritt dahin.

Es ist an der Zeit, neue Routinen zu entwickeln. Seit meiner Weisheitszahn-Operation bin ich rauchfrei, sogar dampffrei und ich habe 40 Bücher in 2025 bis jetzt gelesen und da liegt noch ein massiver Stapel neben meinen Bücherregalen und ich freue mich darauf. Ich freue mich darauf, wie ihr meine Videos zu gefunden Büchern feiert oder da kommentiert. Ich habe auch da ein wenig Content in Planung und werde euch da ein paar Videos mit meinem Gesicht zeigen. Das liebe ich. Also Bücher und für etwas zu brennen, deshalb auch der Name dieses Blogs. Es ist das Schreiben, von und über mich erzählen und tatsächlich auch zu lesen und so Lebensgeschichten und Charaktere, wie Pokémon einzusammeln.

Ich habe sogar überlegt im Angestelltendasein was kreativ/künstlerisches zu machen, aber da habe ich ein paar Entdeckungen gemacht: kreative Jobs, so zum Beispiel in Kunst, Kultur, Theater oder Film ist eine ganz lange Zeit, vielleicht sogar für immer recht bescheiden bezahlt und man wird mit Karotten gelockt und zukünftigen "Möglichkeiten", die sich eventuell nie materialisieren. Egal, auch das habe ich ja in der Hand. Sollte sich da mal etwas bieten, werde ich nicht weghören, aber gut abwägen. Derweil habe ich mir auch mit 41 Lenzen gut Erfahrung als Vertriebler, Account und Partner Manager und im Marketing gemacht, um wirklichen Mehrwert auch im wirtschaftlichen Kontext abzugeben und Zeit gegen Geld zu tauschen.

Natürlich bin ich für Tipps und Tricks offen, falls sich jemand dazu entscheidet, mir einfach so den Lebensunterhalt zu bezahlen.

Das Leben ist ein Dschungel (wie geil ich hier wieder die Brücke schlage, oder?) und wir leben in einer Welt, die immer komplexer wird. Davor werden wir uns nicht schützen können. Wir müssen uns anpassen und in unserem kleinen oder großen Mikrokosmos zurechtzukommen. Man muss nur aufpassen, dass man nicht für tot gehalten wird. Es geht spannend weiter und auf sozialen Medien könnt ihr mir dabei folgen.

And now for the only President I care about (und auch weil es thematisch passt):